Der Panther - im Jardin des Plantes, Paris
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
So müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
Und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
Der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
Ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
In der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
Sich lautlos auf. - Dann geht ein Bild hinein,
Geht durch der Glieder angespannte Stille -
Und hört im Herzen auf zu sein.


(R. M. R.)
Mein Körper ist so unsozial.
Ich rede, er bleibt stumm.
Ich leb ein Leben lang für ihn.
Er bringt mich langsam um.

(R. G. [Auszug])
Die Selbstkritik hat viel für sich.
Gesetzt den Fall, ich tadle mich:

So hab ich erstens den Gewinn,
dass ich so hübsch bescheiden bin.

Zum zweiten denken sich die Leut,
der Mann ist lauter Redlichkeit.

Auch schnapp ich drittens diesen Bissen
vorweg den andern Kritiküssen.

Und viertens hoff ich außerdem
auf Widerspruch, der mir genehm.

So kommt es denn zuletzt heraus,
dass ich ein ganz famoses Haus.

(W. B.)
Gleichgewicht
Was bringt den Doktor um sein Brot?
a) die Gesundheit,
b) der Tod.
Drum hält der Arzt, auf daß er lebe,
uns zwischen beiden in der Schwebe.

(E. R.)
Wir sind jung - und das war schön.

(E. J.)